Goldmaus Minou

Goldmaus Minou

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Am 26.02.2019 mussten wir nun auch unsere Minoukatze gehen lassen. Unsere Goldmaus war eine sehr klein geratene dreifarbige Schildpattkatze, und sie war wunderschön, gerade auch, weil sie so etwas Wildes an sich hatte.

Minous trächtige Mama, eine Bauernhofkatze, wurde hochschwanger im Sommer 1999 von einer Tierschützerin ins Haus geholt, und Minou wurde im Winter auf dem Dachboden dieses Hauses geboren.

Ihr Vater war ein scheuer Streuner, und irgendwie schien sie die "wilden" Gene von ihm mitbekommen zu haben. Gegenüber Unbekannten war sie zeitlebens misstrauisch und ließ sich von keinem Fremden anfassen.

Ihre ersten 5 Lebensjahre verbrachte Minou mit unseren anderen beiden Katzen Carlos und Lizzy in einer Maisonette-Wohnung mit Balkon, wo sie sehr viel Platz zum Spielen und Klettern hatte. Als wir dann in ein Haus mit Garten umgezogen sind, bekam sie Freilauf und war fortan in ihrem Element. Durch ihre Tarnfarbe war sie zum Glück auch nicht so leicht zu sehen, so dass wir uns nicht ganz so viele Sorgen um sie machen mussten, wenn sie in der Umgebung unterwegs war. Trotzdem musste sie - wie die anderen Katzen auch - abends zu Hause sein, sonst schliefen wir nicht gut.

Wenn wir in der Nachbarschaft mit den beiden Hunden spazieren gingen, schloss sich Minou meistens an; unser Kater Carlos war auch dann immer dabei, ein witziges Bild: Zwei Menschen, zwei Hunde und zwei Katzen. Generell war Minou viel unterwegs; ihr Revier dehnte sie immer mehr aus, aber ihr liebstes Jagdrevier war ihr Garten. Fremde Katzen verjagte sie. Ob sie auf einem Holzstamm saß und Ausschau nach Beute hielt oder im Gras ruhte, sie war immer glücklich und entspannt. Minou jagte nicht nur Mäuse, sondern fing auch Fische, was wir natürlich nicht so toll fanden. Aber sie fraß sie ja auch auf und hatte so auch ihre Omega3-Zugabe.

Zum Thema Ernährung. In ihren ersten 5 Lebensjahren litt Minou offenbar unter einer chronischen Darmentzündung, denn immer wieder hatte sie Durchfall. Erst als wir die Ernährung auf BARF umgestellt haben, hörte das auf und war nie wieder ein Thema.

Neben allem anderen war auch Kuscheln eine wichtige Beschäftigung. Und fast 20 Jahre lang schlief diese verschmuste Katze des nachts am liebsten auf unseren Füßen.

Mit 14 Jahren entwickelte Minou eine Schilddrüsenüberfunktion; aber mit Carbimazol war sie super gut einzustellen und außer viel trinken merkte man ihr die Erkrankung nicht an. Ihre Iris-Melanose stellte sich als harmlos heraus, obwohl wir immer die Befürchtung hatten, es könnte sich dort ein Tumor entwickeln.

Auf dem unteren Bild war Minou bereits 19 Jahre alt. Noch immer zog es sie in den Garten. MIndestens einmal am Tag musste sie ihr Revier abgehen. Da kam Laikas Rampe ganz recht . Im heißen Sommer 2018 lag sie am liebsten unter der Rampe im Schatten.

Im Winter 2018/19 wollte Minou nicht mehr hinaus und hielt sich die meiste Zeit im Haus und in ihrem Körbchen auf. Zwei Tage vor ihrem Tod hat sie dann doch noch ihren Garten ein ein letztes Mal betreten, aber da war sie schon nicht mehr orientiert. Sie hatte einen Hirnschlag erlitten und wusste nicht mehr, wo sie war. Wir wollten ihre Würde bewahren, und wir wussten, dass sie keine Lebensqualität mehr finden würde und haben sie schweren Herzens gehen lassen.

Minou, wir vermissen dich unsäglich. Fast zwei Jahrzehnte hast du uns begleitet und erfreut.

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