Das Katzenauge gehört mit zu den faszinierendsten Attributen der Katze. Während Hunde in erster Linie Nasentiere sind, ist das Sehvermögen der schärfste Sinn der Katze. Dieses – gepaart mit einem feinen Hörsinn – benötigen sie in der Wildnis vor allem, um erfolgreich bei der Beutesuche zu sein.
Katzen jagen am liebsten in der Dämmerung; denn ihre Augen kommen mit sechsmal schwächeren Lichtverhältnissen aus als menschliche Augen. Für die völlige Dunkelheit allerdings ist das Katzenauge genauso wenig geeignet wie das unsere, aber im Gegensatz zum Menschenauge kann es jeden kleinsten Lichteinfall optimal ausnutzen. Dafür benötigen Katzen aber auch Augen, die sich schnell und effektiv an unterschiedliche Lichtverhältnisse anpassen können.
Da ein Teil der Hornhaut durchsichtig ist, kann man Iris und Pupille der Katze gut erkennen. Vereinfacht beschrieben, fängt der durchsichtige Teil der Hornhaut das Licht ein, während die Pupille in der Mitte der Iris (das ist die bunt gefärbte Regenhaut) den Lichtstrahl aufnimmt und ihn auf die Netzhaut transportiert. Wie bei den meisten nachtaktiven Tieren liegt hinter der Netzhaut noch eine weitere Zellschicht, die das einfallende Licht reflektiert und so die Wahrnehmungsschärfe enorm erhöht. Diese Reflektortätigkeit nehmen wir wahr, wenn Katzenaugen durch einen Lichteinfall plötzlich aufleuchten.
Je mehr Licht einfällt, umso kleiner zieht sich die Pupille zusammen, je weniger Licht, umso größer wird sie. So wird sie bei starkem Sonneneinfall zum kleinen Schlitz und in der Dunkelheit kreisrund. Tagsüber sehen Katzen wahrscheinlich nicht so scharf wie wir, auch still stehende Objekte registrieren sie nicht so gut, wohl aber Bewegungen, und das auch in relativ großer Distanz. Durch die starke Überschneidung der Sehachsen haben Katzen ein optimales räumliches Sehvermögen mit einem Sichtwinkel von 200-220 Grad. Dadurch müssen sie kaum den Kopf bewegen, alles gute Voraussetzungen für das punktgenaue Erfassen einer Beute.
Es ist faszinierend zu beobachten, wie Katzen einen Ort oder ein Objekt oft sekundenlang taxieren, um es dann mit allerhöchster Präzision anzuspringen. Das ist nur möglich infolge dieser präzisen räumlichen Einordnung von Distanz und Größe des Objekts. Farben können Katzen aber nicht so besonders gut erkennen. Man geht davon aus, dass sie blau besonders gut als Farbe sehen, aber auch Grünschattierungen erkennen, während ein Rotton als gelb wahrgenommen wird.
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