Diese Erkrankung betrifft mehr Katzen, als man glauben mag. Die Folgen der Wohlstandsgesellschaft machen eben auch vor Katzen nicht halt. Neben der Fettsucht sind jedoch auch andere Ursachen für die Entstehung eines Diabetes verantwortlich.
Mein Kater Kleines war immer ein drahtiger und gertenschlanker Kater, der auch kaum krank wurde.
Als er wegen einer Zahnfleischentzündung Cortison gespritzt bekam, veränderte er sich schnell und wurde schwer krank. Er verlor an Gewicht, obwohl er ständig fraß, und sein Fell wurde stumpf und unansehnlich. In der Katzentoilette hinterließ er riesengroße Urinklumpen, was natürlich auch zu einer extrem vermehrten Wasseraufnahme führte. Es dauerte nicht sehr lange, und Kleines brach gesundheitlich zusammen. Die Tierärztin diagnostizierte Diabetes mellitus und schlug vor, Kleines einzuschläfern.
Ich lehnte dies jedoch ab und begann mit der Insulinbehandlung, die natürlich durch regelmäßige Blutzuckerkontrollen per Hometesting und eine Nahrungsumstellung unterstützt wurde. Komplikationen, wie z.B. Ketone, die Kleines Leben bedrohten, traten auf und eine exokrine Pankreasinsuffizienz gesellte sich dazu, die wir jedoch mit Enzymgaben in den Griff bekamen. Es standen Insulinwechsel an und natürlich immer wieder Ursachenforschung, wenn die Blutzuckerwerte aus dem Ruder liefen.
Lest doch bitte auch meinen Erfahrungsbericht zu Diabeteskater Smutje.
Hier nochmal zusammengefasste Informationen über Katzendiabetes:
Ursachen:
- Übergewicht
- Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis)
- Harnwegsinfekt
- Schilddrüsenüberfunktion
- Zahnfleischerkrankung
- Zahnerkrankung FORL
- Tumore
- Verabreichung von Cortison
- Verabreichung von Progestagen (zur Verhinderung der Rolligkeit)
Symptome:
- Übermäßiges Trinken
- Übermäßiges Urinieren
- Übermäßiges Fressen
- Gewichtsverlust trotz guter Futteraufnahme
- Abgeschlagenheit
- Stumpfes Fell
- Nach Nagellack riechender Atem durch die Anhäufung von Ketonkörper im Blut
Diagnostik:
- Ausschließlich durch das Messen des Fructosaminwertes im Blut; erhöhte Blutzucker, die beim Tierarzt festgestellt wurden, sind nicht aussagekräftig, weil sie unter Stress ermittelt wurden.
- Gründliche Ursachenforschung wie z.B. Blutuntersuchungen, Zähne röntgen , Urinuntersuchung und Ultraschall des Abdomens.
Therapie:
- Insulingabe
- Behandlung der auslösenden Erkrankung
- Hometesting
- Messungen auf Ketone (im Urin oder im Blut)
- Ggf. Futterumstellung (normales Nassfutter ohne Getreide, pflanzl. Nebenprodukte, Zucker und zuckerähnliche Stoffe wie Karamell)
Komplikationen:
- Ketoazidose
- Polyneuropathie
Diabetes bei Katzen ist gut behandelbar. Ich kann nur empfehlen, mit betroffenen Tierhaltern Kontakt aufzunehmen. Oder ihr meldet euch in meinem Forum an.
© Doris Timmermann - Alle Rechte vorbehalten
Unterstützung in Katzenfragen hier:
Die Inhalte dieses Portals dürfen nur mit schriftlich erteilter Genehmigung der Autor*innen vervielfältigt oder woanders veröffentlicht werden. Anfragen dazu auf der Kontaktseite