Die Wahrheit über Tierfutter

Die Wahrheit über Tierfutter

Bewerten Sie diesen Artikel:
5.0

Wie eine amerikanische Tierhalterin auf schmerzvolle Weise die Wahrheit kennenlernte

Susan Thixton widmet sich seit Jahren der Aufklärung amerikanischer HaustierhalterInnen zum Thema Tiernahrung. Unermüdlich recherchiert sie, schreibt Futtermittelfirmen an mit der Bitte um wahrhaftige Angaben über ihre verarbeiteten Zutaten, analysiert einzelne Futtersorten und warnt vor den darin enthaltenen Giftstoffen.

Sie ist die Betreiberin der Seiten TruthaboutPetFood.com und nennt sich "Anwältin für die Sicherheit von Tierfutter".

Im März 2011 erschien ihr Buch "Buyer Beware!" (übersetzt: "Käufer, passt auf!"), das ihre Recherche-Ergebnisse und ihr Wissen zusammenfasst. Der Untertitel des Buches lautet: "Die Verbrechen, die Lügen und die Wahrheit über Tierfutter."

Gefragt, wie sie zu ihrem Kampf gegen die Futtermittelindustrie kam, erzählt Susan, wie ihr geliebter Hund Sam mit 8 Jahren Knochenkrebs bekam und ihr Tierarzt die Vermutung äußerte, dass womöglich Giftstoffe im (Jahre lang verabreichten) Tierfutter die Ursache seiner tödlichen Erkrankung sein könnten. Daraufhin kontaktierte Susan die Hersteller-Firma und erfuhr, dass das ihrem Hund gefütterte Produkt 25 Jahre haltbar ist, also noch 17 Jahre über den Tod ihres geliebten Sam hinaus.

Diese Information erschütterte sie so, dass sie begann, sich mit den "Zutaten", die die herkömmlichen Industriefutter enthalten, zu beschäftigen und unglaubliche Dinge herausfand, z. B. über den Konservierungsstoff Ethoxyquin.

Was ist Ethoxyquin? Wie wir schon aus den vielen Lebensmittelberichten wissen, wird zur Haltbarmachung zwischen „Antioxidantien" und „Konservierungsstoffen" unterschieden. Wenn also z. B. Ethoxyquin irgendwo enthalten ist, dann fällt das nicht unter „Konservierungsstoffe“. In menschlichen Lebensmitteln ist es nicht mehr zugelassen, aber sehr wohl immer noch im Tierfutter. Daher kann auf den Futterdöschen und –päckchen durchaus „ohne Konservierungsstoffe" stehen, obwohl dieses Gift dort vorhanden ist.

BefürworterInnen für die Zugabe dieses Stoffes führen seine niedrigen Kosten an und behaupten, er sei bei geringer Dosierung ungefährlich. Daher ist er in der Heimtiernahrung ja auch in kleinen Mengen erlaubt. Was aber immer vergessen wird: Als fettlösliche Substanz sammelt sich Ethoxyquin im Fettgewebe und in der Leber an. Aber das ist nur eins der vielen Zusatzstoffe, die in Tiernahrungsmitteln enthalten sind.

Oder dass verstorbene Haustiere, auch kranke, vollgepumpt mit Medikamenten, regelmäßig zu Tierfutter verarbeitet wurden. Dass das, was auf den Etiquetten Protein heißt, vielfach aus Abfallstoffen besteht. Gemahlene Federn, Schnäbel, Krallen von Geflügel, Tierhufe, etc. werden nach ihren Recherchen skrupellos verwertet und als Protein ausgewiesen.

Da laut Susan Thixton die Hersteller von Futtermitteln in den USA die Unwahrheit über die Inhalts- und Zusatzstoffe in ihren Produkten schreiben dürfen, hat sie die ihr bekannten Firmen angeschrieben mit der Bitte, einige Fragen zu ihren Produkten zu beantworten. Einige wenige antworteten, in der Regel die Kleinen; die meisten der Großen aber gaben keine Rückmeldung.

Ob die Produkte Whiskas, Sheba, Purina, Kittekat oder Hills heißen: Es gibt nur noch einige wenige große Konzerne, die fast alle im Supermarkt angebotenen Futter herstellen. Diese Futtermittelkonzerne sind Global Player und setzen zusammen mittlerweile zig Milliarden um.

Im Jahr 2006 machte Susan Thixton auf Drängen ihrer Freunde ihr Wissen öffentlich und gründete TruthaboutPetFood.com. Die Seiten wurden weltberühmt, und Susan kämpft weiter.  Es lohnt sich, ihren Newsletter zu abonnieren und so auf dem Laufenden ihres Kampfes zu bleiben.

Susan Thixton hat Vieles angestoßen. Z. B. gibt es in Oklahoma unter dem Namen *Vindication* ein weites Gebiet ( 5 Acres Land), auf dem Gedenksteine all der Tiere stehen, die aus Sicht ihrer Familie der Habgier der Futter-Riesen zum Opfer gefallen sind.

Jeder - weltweit - dessen Tier durch Tierfutter krank geworden oder gestorben ist, kann sich melden, und es wird in Vindication ein Gedenkstein errichtet!  Zum Beispiel die Melamin-Verseuchung vieler Futter in 2007 kostete geschätzte 300000 Todesopfer allein in Kanada und den USA. Wobei diese Futter auch nach Europa verschickt wurden, wie man später herausfand!

Oder die Geschichte 2008 mit  Orijen, an sich ein gutes Futter, das aber bei der Einfuhr nach Australien mit Gamma-Strahlen behandelt wurde (bis 2008 war das australisches Gesetz, um die Einfuhr von Keimen zu mindern!). Die Herstellerfirma wusste, dass es Routine war, Tierfutter bei der Einfuhr nach Australien zu bestrahlen, hat das aber billigend in Kauf genommen. Das Ergebnis war erschütternd: Spasmen und Gehirnschäden bei den betroffenen Katzen, die häufig zum Tode führten.

Unterstützung in Hundefragen hier:

Unterstützung in Katzenfragen hier:

Die Inhalte dieses Portals dürfen nur mit schriftlich erteilter Genehmigung der Autor*innen vervielfältigt oder woanders veröffentlicht werden. Anfragen dazu auf der Kontaktseite

© Eva Gomez und Victoria Caesar  - Alle Rechte vorbehalten

Anzahl der Ansichten (4188)