Im Januar 2009 musste ich meine Omi Georgia gehen lassen, und das tut heute noch unheimlich weh. Ich vermisse sie, und ich werde nie vergessen, wer oder was sie war: Eine kleine Diva, die niemals eine andere Katze duldete und immer nur auf mich fixiert war. Wir haben uns beide geliebt, die Kleine Kampfmaus und ich. Ich musste sie gehen lassen, und das sind Erinnerungen, die mir für immer Tränen in die Augen treiben werden. Es tat so unglaublich weh, die Entscheidung war so schlimm für mich, obwohl ich wusste, dass es so kommen würde. Von allein wäre sie nicht gegangen, nicht, ohne das letzte Quäntchen Kraft aus sich zu ziehen. Und das wollte ich ihr nicht antun.
Genau drei Wochen später bekam ich einen Anruf von der TA- Helferin, die mich schon ein bisschen kennt. Sie hatte die Einschläferung mit dem TA bei mir zu Hause organisiert. Und da gab es halt einen Notfall, eine kleine Babykatze, irgendwo zwischen 6 und 10 Wochen alt.
Sie fragte nur, ob ich bereit wäre, die Kleine zu päppeln, mehr nicht. Die hing am Tropf, war unterernährt, futterte nicht, trank nicht, hatte Schnupfen und sah echt erbärmlich aus. Der Kopf war größer als der Rest, weil die Maus ein Klappergestell war. Ich habe sie aufgenommen, und jetzt, zwei Wochen später, ist sie Teil meines /unseres Lebens. Sie hat keine Angst vor den Katern, obwohl sie doppelt so groß und schwer sind, fauchen, knurren und ab und an auch mal zulangen.
Die kleine Emma ist eine Bereicherung für uns alle, und ich bin froh, dass sie hier ist. Die Maus hat ein neues Zuhause gefunden, und Georgias Napf wird wieder gebraucht. Mehr kann sich kein Tier wünschen, das gehen muss. Dass jemand nachkommt, der auch Liebe und Pflege braucht.
Das denke ich zumindest. Es tut immer weh, loszulassen, manchmal gehen unsere Geliebten viel zu früh, manchmal sehr plötzlich, und oft verstehen wir es nicht einmal. Wir tun, was immer wir können, und das ist so viel mehr als viele andere auf sich nehmen würden. Denn es sind ja 'nur' Katzen.
Ich wurde angerufen, weil ich den Ruf habe, Katzen wirklich zu lieben. Und das ist auch so.
Ich würde niemals Georgia mit Emma vergleichen, das geht gar nicht. Sie sind eigenständige Lebewesen, absolut einzigartig, jedes Wesen für sich. Ich habe auch niemals Georgia mit meinem Herzenskater Sascha verglichen, denn das ist unmöglich. Aber ich konnte beide auf unterschiedlicher Art lieben. So, wie ich jetzt Emma liebe, und meinen Sunny und meinen Blindfisch Toby. Jeden auf seine Weise. So, wie ich auch Georgia immer lieben werde.
Es war so schrecklich, Georgias Napf wegzupacken, das Klo, und immer nur 2 Näpfe zu füllen, anstatt drei. Es fehlte so viel: Die Decken auf den Fensterbänken, das Mauzen, wenn es was Leckeres gab, und ganz schlimm: Das Schnurren, wenn Georgia abends auf das Bett sprang und geknuddelt werden wollte. Sie hatte so ein sanftes, gleichmäßiges Schnurren, und am Anfang wollte ich nicht mehr ins Bett gehen, weil es fehlte. Ich habe nur geweint, denn der Platz neben mir war leer, und abends war der Schmerz am schlimmsten. Aber jetzt, wo Emma da ist, wird es erträglicher. Sie bringt mich zum Lachen und zum Staunen, denn sie ist total anders.
Ich möchte einfach sagen, dass es viele solcher kleinen Fellnasen gibt, die unsere Hilfe brauchen.
Ich verrate meine Omi Georgia auch nicht, sondern ich erweitere meine Liebe nur auf eine andere Katze. Das, was ich für meine Georgia empfinde, bleibt unangetastet. Und ich glaube nicht, dass sie möchte, dass ich nur traurig ?bin. Dafür liebt sie mich zu sehr.? Und ich sie.
Seid bitte nicht unentschlossen oder ängstlich, wenn es um Katzen geht: Siebrauchen Euch! Ob im Tierschutz, Tierheim oder sonst wo:Schließt Euch nicht ein, denn Trauer bedeutet nicht, alles andere zuignorieren. Liebe ist niemals Verzicht.
© Marion Andrzejak mit Babykatze Emma, Ex- Struvitkater Sunny und Blindfisch Toby und für immer geliebt und unvergessen: Omi Georgia
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